Gegen 13:30 erreichte der Sturm seine grösste Stärke. Der Windmesser, welchen ich am Mast des Windgenerators befestigt hatte, zeigte ein unglaubliche maximale Windgeschwindigkeit von über 60 Knoten. Das sind ca. 110 km/h ungefähr 2 Meter über dem Wasser. Zunächst kommt der Wind aus Süden. Damit steht mein Schiff genau im Wind, was gut ist. Dann bekommt der Wind eine immer westlichere Komponente. Dadurch liegt das Schiff, bei immer noch 9 bis 10 Windstärken stark auf der Seite. Meine Schranktüren und Schubladen sind, für den Hafenbetrieb, nicht ausreichend gesichert, so fliegen sie auf. Mein letztes Bier (eine Flasche Amstel Radler) hatte ich glücklicherweise in das Waschbecken gestellt. Vielleicht war ich sogar ein bischen froh, als es die Flasche umwarf und das (nennen wir es mal) Getränk in den Grauwassertank lief. Um 16:00 traue ich mich dann aus dem mollig warmen Inneren meiner Stahlschaukel und laufe die 4 km zum Supermarkt und falle dann, etwas ausgehungert, beim Griechen ein. Auf meinem Fussmarsch (immer noch 9 Bft) zieht es mir zwischen den Gebäuden fast die Füße weg. Der Sturm lässt jetzt aber kontinuierlich nach. Faszinierend, das Wetter hält sich genau an die Vorgaben aus den Grib-Dateien. Auf dem Heimweg ist alles nur noch halb so schlimm. Heute Morgen habe ich alles überprüft. Als einzigen Schaden habe ich ein abgeknicktes Kabel an der WLAN Antenne zu beklagen. Hätte ich mal besser bergen sollen. Zudem macht die Grauwasserpumpe Probleme. Was natürlich nichts mit dem Sturm zu tun hat. So bleibt mir nichts anderes übrig, als an diesem schönen Montagmorgen die Pumpe zu öffnen und zu reinigen. Die ganze Operation, natürlich unter dem verschwenderischen Gebrauch von Einmalhandschuhen. Jetzt pumpt sie wieder und ich konnte den Tank leeren. Ich packe jetzt noch meine Sachen, dann geht es auf die Heimreise zum Flughafen Amsterdam Schipol.